Das dynamische Segment ist optional. Es dient der Übertragung bedarfsorientierter Botschaften und unterstützt so asynchrone Vorgänge. Um die deterministische Datenübertragung im statischen Segment nicht zu beeinflussen, weist das dynamische Zeitsegment immer die gleiche Länge auf. Das dynamische Zeitsegment folgt im Bedarfsfall stets auf das statische Segment.

Dem dynamischen Segment liegt das FTDMA-Verfahren (Flexible Time Division Multiple Access) zugrunde, dessen Kern zwar das TDMA-Verfahren darstellt, aber trotzdem einen flexiblen Kommunikationsablauf ermöglicht. Der Kommunikation im dynamischen Segment liegt deshalb auch ein Kommunikationsplan zugrunde. Die darin definierten dynamischen Botschaften werden aber nur dann im dynamischen Segment übertragen, wenn es dazu einen Bedarf gibt.

Das dynamische Segment beginnt damit, dass alle FlexRay Knoten ihre lokalen Zähler inkrementieren. Der Zählerwert korrespondiert mit einer dynamischen Botschaft und einem FlexRay Knoten. Wenn für die zum Zählerwert korrespondierende dynamische Botschaft keine Sendeanforderung beim entsprechenden FlexRay Knoten vorliegt, dann inkrementieren die FlexRay Knoten ihre Zähler nach der Länge eines Minislots. Der dynamische Slot ist in diesem Fall genau ein Minislot lang.

Liegt dagegen eine Sendeanforderung vor, dann überträgt der entsprechende FlexRay Knoten die zum Zählerwert korrespondierende dynamische Botschaft. Dem dynamischen Slot folgt wieder ein Minislot, was dazu führt, dass die FlexRay Knoten ihre Zähler inkrementieren. Liegt eine Sendeanforderung zum neuen Zählerwert vor, wird die zum Zählerwert gehörende dynamische Botschaft übertragen. Ist dies nicht der Fall, folgt sofort der nächste Minislot.

Dieses Vorgehen wiederholt sich solange, bis das dynamische Segment für die Übertragung einer dynamischen Botschaft nicht mehr lang genug ist. In diesem Fall findet bis zum Ende des dynamischen Segments keine Datenübertragung mehr statt. Für nicht übertragene dynamische Botschaften steht prinzipiell der nächste Zyklus zur Verfügung. Ihnen steht eine interaktive Grafik zur Verfügung um sich die Datenübertragung im dynamischen Segment klar zu machen. Lesen Sie sich die Anleitung durch, damit Sie die gesamte Funktionalität nutzen können.

Offensichtlich besteht zwischen dem Zählerwert, der einer dynamischen Botschaft zugeordnet ist, und der Übertragungswahrscheinlichkeit ein Zusammenhang: je höher der Zählerwert, desto unwahrscheinlicher die Botschaftsübertragung. Geschlossen werden kann, das jene Botschaft, die dem ersten Minislot des dynamischen Segments bzw. dem niedrigsten Zählerwert zugeordnet ist, die höchste Priorität besitzt.

Der Systemdesigner muss schließlich sicherstellen, dass auch dynamische Botschaften mit niedriger Priorität übertragen werden können – zumindest, wenn sonst kein anderer Bedarf mit höherer Priorität vorliegt. Der Systemdesigner hat auch darauf zu achten, dass die Übertragung der längsten dynamischen Botschaft möglich ist.


Zuletzt geändert: Mittwoch, 6. Dezember 2017, 14:05